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Classic

Speeddating mit Porsche

10/04/2025
PF
Patrick Freygang Freygang
5 minutes

Das perfekte Match aus der gesamten Palette der 911er! Wir tauchten ein in die aufregende Welt des legendären Sportwagens und erlebten eine einzigartige Gelegenheit, verschiedene Modelle des Porsche 911 kennenzulernen.

Speeddating bei der Partnersuche - ein alter Hut. Aber schon mal Speeddating made by Porsche gemacht? Musste machen!
Ist doch auch hier die Auswahl nicht zu verachten und die Entscheidung, wer das Rennen macht, wahrlich keine einfache, zumal man es mit Kalibern wie dem Porsche 911 Turbo S, dem GT3 oder RS, S/T und Co zu tun hat: Also, welcher ist der beste 992? Die FAT-Redaktion hat sie alle gehabt - die Rede ist von den meisten Elfern. "Wenn ich mich nicht verzählt habe, gibt es inzwischen 26 verschiedene Varianten des aktuellen Porsche 911 der Baureihe 992", rechnet ein netter Kollege überschlägig zusammen. Bei einem durchschnittlichen Grundpreis von 184.068 Euro. Muss man erst mal auf dem Konto haben.
Fahrtag mit einer Ikone
Wer mehr wissen will, findet am Porscheplatz 1 in Stuttgart-Zuffenhausen Antworten. Welcher ist aber nun eigentlich der beste Elfer? Der King of 992? Porsche hat bei der Suche ein wenig geholfen und unter dem durchaus charmanten Motto "911Speeddating" einen Fahrtag ganz im Zeichen der Ikone organisiert. Angefangen vom Targa 4S über Carrera GTS, Carrera T, 911 Turbo S und GT3 Touring bis hin zu den sündteuren Exoten vom Schlage eines Sportclassic, Dakar, GT3 RS und natürlich dem neuen Superstar, dem 911 S/T.
„Schau mir in die Augen, Kleines!“ Um es kurz zu machen, der 911 S/T hat bei uns das Rennen gemacht. Um den 911 S/T auf die Räder zu stellen, haben sich die Entwickler teilweise aus dem hauseigenen Baukasten des vorwiegend für die Rennstrecke entwickelten GT3 RS bedient. Hier die nackten Fakten: 4,0-Liter-Saugmotor mit 525 PS (386 kW), er leistet 15 PS mehr als der Motor im GT3 mit Touring-Paket. Beim Spurt von 0 auf 100 km/h liegt der S/T mit 3,7 versus 3,9 Sekunden bereits vor dem GT3 Touring, beim Spurt auf 0 auf 200 km/h wächst der Abstand deutlich: 12,9 versus 13,8 Sekunden.
Porsche schafft das unter anderem mit extremem Leichtbau: Während der bereits stark optimierte GT3 Touring 1.418 Kilogramm auf die Waage bringt, sind es beim 911 S/T ganze 1.380 Kilogramm. Damit ist er der leichteste aktuelle 911 überhaupt. Möglich macht das ein Bündel an Maßnahmen – zum Beispiel die Nutzung der Kohlefaser-Anbauteile und
Vordertüren des GT3 RS, die mit klassischen Bügelgriffen ausgerüstet sind. Magnesium-Schmiederäder vorn und hinten helfen ebenfalls, das Gewicht abzusenken, nur beim Heckspoiler hatte das Design Vorrang: Anstelle eines festen Bauteils entschieden sich die Gestalter für einen ausfahrbaren Spoiler. Die vorderen Schalensitze sind Serie, genauso wie die Schlaufen zum Öffnen der Portale von innen. Das 12-Volt-System wird von einer Lithiumionen-Batterie statt eines Bleiakkus gespeist. Man muss genau hinschauen, um den 911 S/T vom GT3 Touring zu unterscheiden. Der Kaufpreis für den 911 S/T liegt in Deutschland bei 292.187 Euro, womit er um fast genau 100.000 Euro oberhalb des GT3 mit Touring-Paket liegt. In einem Akt der Zahlenmystik ist die Stückzahl auf 1.963 Einheiten begrenzt: Sie korrespondiert mit dem Erscheinungsjahr der Baureihe und ist, wie könnte es anders sein, bereits ausverkauft.
Einer für die Großstadtwüste
Auch der Porsche 911 Dakar hat uns gut gefallen, sinniert der FAT-Redakteur angesichts der legendären Porsche-Parade. Aber langsam und der Reihe nach: Im Prinzip handelt es sich beim Dakar um einen 911 Carrera 4 GTS 50 Millimeter höher gelegt plus extra 30 Millimeter auf Knopfdruck, bei Bedarf. Pirelli-All-Terrain-Reifen, weicherer Fahrwerksabstimmung, ein paar schützende Edelstahlplatten, hipper Plastikbeplankung, zusätzlicher Offroad-Fahrmodus sowie Böschungswinkeln auf Cayenne-Niveau. Aber da war doch noch etwas: Schließlich war es der Rallye-Elfer, der die Nordschleife in 7:58 Minuten umrundet hatte. Innen sieht der Dakar aus, wie jeder andere Elfer auch. Die Rückbank fehlt, auf Wunsch gibt es einen Käfig. Dabei ist er mit 1.605 Kilogramm nur zehn Kilogramm schwerer als der Carrera GTS. Die Schalensitze und die Haube aus Carbon, eine leichtere Batterie, dünneres Glas und weniger Dämmung wirken hier ausgleichend. 2.500 Menschen nennen den mindestens 222.000 Euro teuren Stelzen-Elfer ihr Eigen. Die wenigsten davon werden vermutlich über marokkanische Sanddünen oder durch verschneite Wälder driften. Macht aber nichts. Denn er bietet vor allem eines: Großes Kino.

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Etwas Frischluft tut gut
Und weil wir von Cabriolife auch Freunde des Frischluftfahrens sind, gibt es für uns nur einen: Das Porsche 911 Carrera GTS Cabriolet. Porsches GTS-Modelle bieten das beste Gesamtpaket aus Optik, Ausstattung und Fahrdynamik für mindestens 169.617 Euro. Der aktuelle GTS erscheint da einmal mehr als der perfekte Kompromiss. Räder, Bremsen, Dämpfer und Federn (inklusive der zusätzlichen Helperfedern an der Hinterachse) stammen vom 911 Turbo. Das Fahrwerk natürlich angepasst aufs niedrigere Gewicht. Innen gibt es mehr vom schicken Race-Tex und weniger Dämmung gibt es auch, damit der Sound vom 3,0-Liter-Biturbo-R6 ungehinderter ans Ohr der Insassen dringt.
Das funktioniert erstaunlich gut. Genau wie die Leistungsabgabe der nun 480 PS starken Maschine (30 PS mehr als beim Carrera S, 95 PS mehr als beim Basis-Carrera). Gerade im oberen Drehzahlbereich, so ab 5.000 Touren, wurde hier auf Extra-Motivation getrimmt. Da macht er dann auch mehr Spaß. Das Hecktriebwerk-Cabrio mit PDK stürmt in 3,6 Sekunden von 0 bis 100 km/h. Der GTS ist straff, knackig und lebendig. Dass er 60.000 Euro weniger kostet als ein 911 Turbo Cabrio ist natürlich ein Wort. Dass er 33.000 Euro mehr kostet als ein 911 Carrera Cabrio allerdings auch.
Teure Tagesrakete für All-Terrain
Die größte Überraschung an diesem Tag lieferte der gute alte Turbo S auf der kurvenreichen und anspruchsvollsten Etappe der Tour. Einmal im Flow ist der Turbo S ein Erlebnis, wie es kein anderer Elfer bietet. Der Turbo fährt gediegener, weicher als die anderen. Er neigt sich auch etwas mehr, was einem in Kurven fast schon ein leichtes Carving-Gefühl gibt. Die anderen sind die Sportwagen, er ist der Gran Tourismo. Mächtiger, erhabener. Eine imposante, Alle-Wetter-Alle-Straßen-Alle-Tage-Rakete, die inzwischen leider aber auch schon gut 250.000 Euro kostet. Patrick Freygang

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