Faszination Fortschritt: Der neue Lexus RZ 550e FSPORT zwischen Technikmagie und Fahrgefühl

Schon beim ersten Anblick des Lexus RZ 550e FSPORT wird klar: Hier steht kein weiteres austauschbares E-SUV. Das dynamisch gespannte Design mit scharf gezeichneten Linien, muskulösen Radhäusern und dem markentypischen Spindelgrill in elektrifizierter Form spricht eine klare Sprache. Fahren ist hier nicht nur Zweck, sondern Statement. Der FSPORT hebt sich durch exklusive Designelemente wie dunkle Akzente, sportlich konturierte Schürzen und spezielle Felgen klar vom Serienbruder ab.
Doch wahre Veränderung beginnt im Inneren. Und damit ist nicht nur das hochwertige Interieur mit Ultrasuede-Oberflächen, blauen Ziernähten und den konturierten Sportsitzen gemeint. Sondern vor allem das, was der RZ zwischen Lenkung und Antrieb neu definiert.
Die Überraschung beginnt beim Lenkrad – oder vielmehr beim Fehlen eines klassischen solchen. Lexus nennt es "Yoke", ein abgeflachtes Steuerhorn ohne mechanische Verbindung zu den Rädern. Steer-by-Wire heißt die Technologie dahinter. Und sie verändert alles. Wer sich darauf einlässt, erlebt eine neue, fast surreale Fahrdimension: lautloses Gleiten kombiniert mit punktgenauer Reaktion. Nie war Einparken einfacher, nie das Kurvenfahren präziser. Mit nur 200 Grad von Anschlag zu Anschlag genügt ein Handgelenksimpuls, um die Richtung zu ändern. Anfangs ungewohnt, doch schnell faszinierend.
Die fehlende mechanische Verbindung eliminiert Vibrationen, die ansonsten über Schlaglöcher oder Bodenwellen ins Lenkrad gelangen würden. Das System filtert geschickt das Unangenehme heraus, lässt aber dennoch Feedback fühlen. Wer klassische Fahrmechanik liebt, wird ein wenig wehmütig. Wer sich jedoch auf das neue Konzept einlässt, wird belohnt: mit einer neuen Form von Kontrolle und Eleganz.
Die Kombination aus zwei identischen Elektromotoren vorn und hinten – jeweils mit 227 PS und 269 Newtonmetern Drehmoment – verleiht dem RZ 550e eine explosive, aber zugleich kontrollierte Performance. In 4,4 Sekunden schießt das 2,1 Tonnen schwere Crossover auf Tempo 100. Die variable Allradsteuerung verteilt die Kraft intelligent und passt sich Lenkbewegungen, Geschwindigkeit und Fahrbahnprofil an. Besonders auf den serpentinenreichen, teils schmalen Straßen rund um Faro zeigte der Lexus, dass Masse kein Hindernis für Dynamik sein muss.
Ein weiteres technisches Experiment hört auf den Namen "Lexus Interactive Manual Drive". Was sich trocken anhört, fühlt sich fast wie ein spielerisches Bekenntnis zur alten Fahrfreude an: Über Schaltwippen kann man ein simuliertes Achtganggetriebe durchklicken. Dabei klingt es dank Soundgenerator nach klassischem Verbrenner, zeigt einen virtuellen Drehzahlmesser an und fühlt sich beim Hochschalten sogar für einen Moment echt mechanisch an. Völliger Unsinn? Vielleicht. Aber es macht Spaß – und das ist am Ende wichtiger als jede technische Puristenmeinung.
Die neue 72-kWh-Batterie ermöglicht Reichweiten von bis zu 450 Kilometern (WLTP) und lässt sich per 22-kW-Bordlader oder an Schnellladesäulen flott auffrischen. Besonders clever: die Vorkonditionierung. Der Akku wird auf ideale Temperatur gebracht, was die Ladezeit deutlich senkt – ein echter Alltagsvorteil.
Der Innenraum? Ein Raum für Puristen und Designliebhaber gleichermaßen. Aufgeräumt, reduziert, aber hochwertig. Das Infotainmentsystem ist intuitiv bedienbar, die digitalen Anzeigen glasklar. Alles ist auf den Fahrer ausgerichtet, nichts wirkt verspielt. Die Verbindung aus japanischer Klarheit und technischer Raffinesse macht den RZ zu einem Ort, an dem man sich sofort zurechtfindet – und nicht mehr weg will.
Fazit
Der neue Lexus RZ 550e FSPORT ist mehr als ein Crossover mit E-Antrieb. Er ist ein Statement für die Zukunft des Fahrens: mutig, technologisch ambitioniert, emotional. Er überzeugt nicht über Zahlen, sondern über das Erlebnis. Wer bereit ist, sich auf neue Formen der Interaktion mit dem Fahrzeug einzulassen, wird belohnt. Mit einem Fahrzeug, das nicht einfach von A nach B bringt, sondern das Dazwischen zelebriert. Lexus zeigt mit dem RZ, dass Elektromobilität nicht kühl und distanziert sein muss. Sie kann auch begeistern. Und genau das hat er in Portugal bewiesen.