Es war eine Ehe mit begrenzter Haltbarkeit. Als BMW und Toyota sich für ihre zwei gemeinsamen Kinder zusammenschlossen, galt das von Anfang an nur dieses Projekt – und umfasste ein genau definiertes Sorgerecht: Die Münchner sind den Roadster Z4 zuständig, und die Kollegen aus Toyota City für ein Coupé namens Supra. Genauer: Die Entwickler aus der Rennsportabteilung namens Gazoo Racing, wie das Kürzel GR verrät.
Der Toyota GR Supra rollte bereits vor sechs Jahren auf den Markt. Time to say Goodbye? Jedenfalls läuft er wohl im nächsten Jahr aus. Wann, und ob überhaupt der bislang eher zögerlich bestätigte Nachfolger anrollt, ist noch völlig offen. Wer zu den Fans des japanischen Porsche-718-Konkurrenten zählt, aber noch keinen hat, sollte also demnächst zugreifen. Die Gelegenheit ist gerade günstig: Zum Ende seines Lebenszyklus lässt es Toyota beim Supra noch mal so richtig krachen. Gleich zwei Sondermodelle krönen die Modellgeneration A90: Eine nochmals überarbeitete Version des beliebten GR Supra Lightweight Evo, sowie eine Final Edition.
Ersterer ist, wie der Name vermuten lässt, gegenüber dem Basismodell um 16,5 Kilo abgespeckt. Gegenüber dem direkten Vorgänger wurden Aufhängung, Fahrwerk und Bremsen weiter optimiert, sowie an der Fahrwerksabstimmung gefeilt. Das Ergebnis ist ein besonders handlicher, 340 PS starker Sportwagen, wie die Testfahrten auf dem Circuito de Velocidad bei Barcelona bewiesen. Der Wagen umgibt den Fahrer wie ein maßgeschneiderter Trainings-Anzug. Die optimale Gewichtsverteilung von je 50 Prozent vorne und hinten sowie die direkte Lenkung machen den Toyota zum Rundstrecken-Werkzeug. Präzise lenkt der GR Supra Lightweight in Kurven, kraftvoll und unter kräftigem Sound beschleunigt er hinaus auf die Geraden. Wenn man beim knackig schaltenden Getriebe den richtigen Gang trifft, denn eine Automatik ist nicht lieferbar.
Das mag Puristen freuen, bei der Topversion führt das allerdings zu einer paradoxen Situation. Denn die limitierte, immerhin 142.800 Euro teure Final Edition leistet zwar beeindruckende 440 PS. Und mit 4,3 Sekunden erledigt sie den Spurt auf Tempo 100 noch einmal 0,3 Sekunden schneller als der Lightweight. Doch gegenüber dem ganz normalen Basismodell beschleunigt sie kein Zehntel schneller. Denn die Automatik schaltet blitzartig, während der Zeitverlust der Handschaltung der Final Edition den Leistungsvorsprung auffrisst. Man hätte, erklären die GR-Ingenieure, den Fokus eben eher auf schnelle Kurvenfahrt als auf die Längsbeschleunigung gelegt.
Und überhaupt geht es bei dieser Art von Autos schließlich nicht um die Papierform und die Renn-Performance (für die ist schließlich das Wettbewerbsfahrzeug GR Supra GT4 zuständig), sondern um den Spaß am Fahren. Und die bietet die Final Edition mit ihrem vorne um 28 und hinten um 24 Millimeter tiefergelegten Fahrwerk zweifellos. Die optimierte Aerodynamik mit neu entwickelten Teilen und der Titanauspuff erklären den hohen Preis. Die weiter geschärfte Optik der beiden neuen und letzten Versionen, ihr starker Sound und das handliche, aktive Fahrverhalten lassen das Herz von Fans klassischer Sportwagen mit Verbrennungsmotor höherschlagen. Und entlocken ihnen ein wehmütiges Bye-bye – verbunden mit der Hoffnung auf einen würdigen Nachfolger. Ob mit oder ohne Partner.

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Super-Supra mal zwei
5.8.2025
3 Minuten