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Mehr Volk wagen

11.6.2025
ME
Marcus Efler
3 Minuten

VW bringt ein Elektroauto für 20.000 Euro. Aber vorerst heißt es: Bitte warten! Denn erst 2027 kommt der ID.1, die Serienversion der jetzt enthüllten Designstudie ID. Every1.

Volkswagen

Zusammenfassung

Volkswagen präsentierte in Düsseldorf das Elektroauto ID. EVERY1, das 2028 als ID.1 auf den Markt kommen soll. Der Kleinwagen basiert auf der MEB-Plattform und bietet 250 km Reichweite. Die Studie zeigt ein modernes Design mit einem großen Touchscreen. Die Software gilt als größte Neuerung. VW sieht den ID.1 als wichtiges Modell für die Zukunft.

Was für ein Aufschlag. 10.000 Volkswagen-Händler aus aller Welt pilgerten nach Düsseldorf, um im dortigen Congress Centrum (CCD) das zu betrachten, worauf sie sehnlichst warten: Ein Elektroauto für jedermann, auf neudeutsch everyone. ID. EVERY1 heißt die Studie des Stromers für 20.000 Euro, die Verkaufsbezeichnung dürfte dann wohl ID.1 lauten.

Aber über die können Wolfsburgs Marketing-Spezialisten noch ein wenig nachdenken. Denn präsentiert wird die Serienversion erst 2027, zu den Händlern kommt sie wohl 2028. Die müssen bis dahin den Mangel verwalten, den das Aus des sehr beliebten VW e-Up hinterlassen hat. Und hoffen, dass ihre elektro-bereite Kundschaft nicht zu Leapmotor, Hyundai oder anderen Marken wechselt, wo es Akkuautos in dieser Preisklasse bereits gibt.

Auch etwa 500 Motorjournalisten durften in Düsseldorf schon mal nachschauen, wie sich VW seinen Beitrag zu dieser Klasse vorstellt. Denn zu 80 Prozent, betonten die anwesenden Designer, entspreche der ID. EVERY1 bereits dem künftigen ID.1. Das wäre dann also ein durchaus schicker Kleinwagen, den die Designer zwischen Up und Polo gezeichnet haben.

Was auch für die Abmessungen gilt: Mit einer Länge von 3,88 Metern und einer Breite von 1,82 Metern platziert sich die Studie, und wahrscheinlich dann auch die Serienversion, zwischen Kleinst- und Kleinwagen von VW. Gerade die (auch im Verhältnis zur Höhe von 1,49 Metern) ordentliche Breite dürfte dazu beitragen, dass der künftige ID.1 deutlich erwachsener wirkt als das nur 1,65 Meter schmale City-Wägelchen e-Up. Vor allem im Innenraum dürfte sich das bemerkbar machen. Den durfte man vor Ort in Düsseldorf zwar nicht live begutachten, aber offizielle Fotos zeigen ein luftiges, reduziertes Interieur mit schmalem Fahrer-Info-Display à la ID.7 (der große Stromer ist derzeit übrigens VWs beliebtester Stromer) sowie einem großen Touchscreen im trendigen Tablet-Style – plus wieder mehr echter Tasten unter diesem.

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Das Interieur wird bis zur Serienproduktion noch angepasst, soll aber stylish und reduziert bleiben.

© Volkswagen

Technisch wird der Viertürer und -Sitzer auf der bekannten Elektroplattform MEB basieren, allerdings mit einem neuem, 95 PS starken und besonders effektivem Elektromotor. Der soll dann auch mit einem im kleineren und leichterem Akku 250 Kilometer Reichweite ermöglichen, was für ein City-Auto völlig ausreichend sein dürfte.

Die größte technische Neuerung stellt aber wohl die Software dar. Schließlich, das hat man mittlerweile auch in Wolfsburg erkannt, ist ein „Auto nur so gut wie sein Betriebssystem“, dozierte Thomas Schäfer. „Nach einer „steilen Lernkurve“, wie der VW-Markenchef das langjährige Entwicklungs-Desaster selbstironisch umschreibt, ist die Rechnersteuerung für den ID.1 offenbar einsatzbereit. Damit wird der Kleine zum Wegbereiter für den kompletten Konzern.

Das, und der Beweis, dass Volkswagen noch Wagen fürs Volk bauen kann, auch elektrische, machen den ID. 1 zum wohl wichtigsten Modell des Konzerns seit Jahren und für die nächsten Jahre. Die Verantwortung und auch Anspannung dieser epischen Aufgabe, war den versammelten Managern und Designern in Düsseldorf anzumerken. Nicht Supercars seien die echte Herausforderung in der Branche, so Schäfer, sondern eben solche Fahrzeuge wie ID. EVERY1 und damit der künftige ID.1: „Ein Fahrzeug als Teil der Familie – Eltern, Kinder, Hund, Auto.“

www.volkswagen.de

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Heck-Strahler: Das auffällige leuchtende VW-Symbol soll es in das Serienmodell schaffen.

© Volkswagen